Nina Heinzel Preisträgerin 2024/25
Am 9. Mai 2025 zeichnete der Lüneburgische Landschaftsverband die Künstlerin Nina Heinzel aus Lüneburg als 9. Preisträgerin seines Kunstpreises aus. Die Kunstkommission wählte sie aus zehn nominierten Künstlerinnen und Künstlern aus, deren Werke noch bis zum 22. Juni 2025 in einer Gemeinschaftsausstellung im Kunstverein Springhornhof in Neuenkirchen zu sehen sind.
Ihr empfehlendes Votum zur Preisvergabe gab die Kunstkommission kurz vor der Verleihung vor den Originalen der Gruppenausstellung ab. Die zehn Anwärterinnen und Anwärter erfuhren somit ebenfalls erst am Tag der Verleihung, wer von ihnen sich neben dem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro auch über einen eigenen Katalog oder eine eigene Webseite bzw. deren Relaunch sowie eine Einzelausstellung im Verein Junge Kunst Wolfsburg freuen darf. Bevor die diesjährige Preisträgerin bekannt gegeben wurde, würdigte der Hannoveraner Kulturjournalist Thomas Kaestle in einer Einführungsrede noch einmal jede einzelne künstlerische Position.
Die Kunstkommission begründete ihre Entscheidung wie folgt:
„„Ich arbeite an meiner Karriere“ ist eine Serie gemalter Künstlerplakate und Ausstellungsankündigungen für Nina Heinzels fiktive Ausstellungen, datiert in der Zukunft. Es sind Ausstellungen an Orten, an denen sie gerne ausstellen würde. „Hoffnungslos optimistisch“, wie sie selbst sagt.
Die Serie ist eine kluge, konzeptionelle, pointierte Auseinandersetzung mit den Funktionsweisen des Kunstbetriebs. Die fiktiven Ausstellungstitel erzählen subversiv und feinsinnig und poetisch Geschichten über die Lebensrealität als Künstlerin.“
Neben zehn Werken aus der Serie „Ich arbeite an meiner Karriere“ präsentiert Nina Heinzel in der aktuellen Ausstellung, die noch bis zum 26. September 2025 zu sehen ist, auch eine Videoarbeit, in der sie namhafte Künstlerinnen wie beispielsweise die Performancekünstlerin Marina Abramović in einem Podcast zum Thema „Mutterschaft“ zu interviewen scheint. Ob sie die Künstlerinnen tatsächlich getroffen hat, bleibt allerdings unklar. Eine andere Arbeit, die Heinzel extra für die Ausstellung in Wolfsburg anfertigte, zeigt eine Pinnwand mit einer fotografischen Übersicht der zehn erfolgreichsten Künstler und Künstlerinnen der Gegenwart jeweils unter Angabe der Zahl ihrer Kinder. Der Unterschied ist bemerkenswert: Während es bei den Männern insgesamt 32 Kinder sind, kommen ihre weiblichen Kolleginnen gerade mal auf fünf Kinder.
Nina Heinzel, geboren 1976 in Kiel, ist freischaffende Künstlerin und lebt und arbeitet seit 2017 in Lüneburg. Nach einem Diplomstudiengang der Freien Kunst (1998–2003) an der Muthesius-Hochschule Kiel und der École des Beaux-Artes de Saint-Étienne, Frankreich, erhielt sie ein Stipendium des Künstlerhauses Lauenburg. 2006 verlegte Nina Heinzel ihren Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in die Schweiz, wo sie bis 2015 ein Atelier im PROGR, Zentrum für Kulturproduktion, in Bern hatte. Seit Anfang 2024 ist sie Vorsitzende des Bundes Bildender Künstlerinnen und Künstler Lüneburg. Nina Heinzel ist Mutter dreier Kinder: Wilma (*2012), Lanzelot (*2014) und Hugo (*2017).
Daten der Einzelausstellung "year of the mother artist - mother artist of the year"
Junge Kunst e.V.
29. August bis 26. September 2025
Eröffnung Freitag, den 29. August 2025 um 18 Uhr im Rahmen der Sommernacht
Adresse: Schloßstraße 8, 38448 Wolfsburg
Öffnungszeiten
Mittwoch bis Freitag 11 Uhr bis 16 Uhr
Samstag und Sonntag 13 Uhr bis 17 Uhr
https://junge-kunst-wolfsburg.de/
Die Kunstkommission
In die Entscheidungsfindung über die Vergabe des Preises ist eine unabhängige und mit ausgewiesenen Fachleuten besetzte Kunstkommission eingebunden. Die Mitarbeit jedes Mitglieds ist auf sechs Jahre beziehungsweise drei Durchgänge befristet.
2024/25 gehören dem Gremium folgende Mitglieder an:
Bettina von Dziembowski, Kunstverein & Stiftung Springhornhof
Thomas Kaestle, Kulturjournalist, Hannover
Johannes Kimstedt, Kunstraum Tosterglope
Marcus Körber, Städtische Galerie Wolfsburg
Julia Taut, Kunsthaus BBK, Braunschweig
Die nominierten Künstlerinnen und Künstler 2024/25:
Stephanie Baden aus Neuenkirchen (Heidekreis)
Marie Katharina Fischer aus Waddeweitz (Landkreis Lüchow-Dannenberg)
Ute Flemming aus Bispingen (Heidekreis)
Fabian Fobbe aus Weitsche (Landkreis Lüchow-Dannenberg)
Nina Heinzel aus Lüneburg
Claudia Hoffmann aus Seevetal (Landkreis Harburg)
Gitte Jabs aus Buchholz i.d.N. (Landkreis Harburg)
Katrin Magens aus Dannenberg
Hanínga Thiel aus Dannenberg
Volker Veit aus Tappenbeck (Landkreis Gifhorn)